Für die Gruppenausstellung am 7. Juli 2017 konnte der Kunstrasen noch kurzfristig die Amorbacher Künstlerin Anna Tretter gewinnen. kunstrasen Buchen e.V. PRÄSENTIERT Anna Tretter im Eiermann-Saal des Prinz Carl Hotel in Buchen
„Mit der Installation „Ei-Er-Mann“ inszeniert die Künstlerin im und mit dem Eiermann-Saal des Hotel Prinz Carl mittels klassischer Bildhauer Werkstoffe – Marmor und Gips – den Wahrnehmungsprozess der Zentralperspektive. Die Vorrichtung aus der „Linse“ in Form eines (noch „unbehandelten“) Lecksteins und Halterungsgestell dient zum Betrachten des an der Wand angebrachten Eis.“
Museum Schloss Hardenberg, Velbert-Neviges, Schlossräume – Anna Tretter 2000 – Videoinstallation – Notenständer, Spiegel
Wehrwasser – Installationsansicht
„… Auch Anna Tretter geht bewusst weg von der Wand als einer »ästhetischen Kraft« und projiziert ein »Lichtgemälde« an die Decke, Wasser, rückwärts fließend und in Zeitlupe. Naturgesetze werden mit Hilfe der Videotechnik auf den Kopf gestellt, der Raum und sein Inventar, Flügel und mit Spiegel bestückte Notenständer, zu Reflexionsflächen dieser Natur-Schau. Der Betrachter tritt in die immateriellen Bilder ein, entdeckt sich selbst als vielfaches Spiegelbild im rauschenden Wasser. Eingetaucht in diese virtuellen Welten, fällt es schwer, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden. Verschiedene, Identität konstituierende und befragende Vorgänge, wie Spiegelungen und Projektionen, machen zudem den veränderten gesellschaftlichen Umgang mit Körper und Identität deutlich. Identität ist heute etwas Fließendes, sich ständig Veränderndes, bedeutet Leben im Übergang zwischen verschiedenen Lebensformen. Natur, auch die des Menschen, weicht artifiziellen Produkten.“
„Alle Wetter. Das Wasser fließt wirklich bergan. Beziehungsweise: die Wand hinauf. Sprudelt vom Boden der mächtigen Balkendecke entgegen, als stemmten sich die Naturkräfte gegen die Architektur des alten Mühlengebäudes. Solche Wunder sind selbst in der Görbelheimer Mühle, vom Abbruchhaus zur renommierten Galerie gewachsen, nicht ganz alltäglich. Die Videokunst und Malerei der Anna Tretter verwandeln das Haus derzeit in ein Kabinett staunenswerter Kunststücke – zum Beispiel eben jene Projektion, die den hinterm Haus rauschenden Mühlbach – die Wetter daselbst – gleichsam ins Haus umleitet und als Videobild über Boden und Wand fließen läßt. Nur eben: bergauf. Spiegelungen, Brechungen und Kontraste bestimmen die Strategie der Künstlerin – gleich, in welchem Medium sie arbeitet. Doch geht es ihr nicht bloß um den pittoresken Effekt, um die gelungene Irritation. Die Video-Installation in der Mühlenkammer ist dafür ein Prachtbeispiel. Zum einen bietet die Videotechnik Tretter das ideale Medium, um das Wesen des Wassers bildlich zu repräsentieren. Das Fließen in der Zeit, das Schillern der Lichtreflexe an der Oberfläche: Dies verbindet sich schlüssig mit den Charakteristika des Mediums Video; Künstler wie Fabrizio Plessi und Nam June Paik haben dies mit ihren elektronischen Bilderflüssen eindrucksvoll bewiesen. So verwandelt auch Tretter das Wasser in ein entstofflichtes Flirren, in helle Reflexe, die als monumentales Lichtgemälde durch den dunklen Mühlenraum irrlichtern. Das alles erfüllt die Kammer mit romantisch anmutendem Pathos. Aber Tretters Kunst will noch mehr. Präzise Eingriffe öffnen dem Betrachter weitere Bildebenen, neue Perspektiven. Exakt im Raum ausgerichtete Spiegel; Leucht-Displays mit leicht verzerrten Standfotos des Flüßchens; eine zweite Videoeinblendung über der ersten, wie ein zusätzliches Fenster, das den wandfüllenden Rauschebach mit dem Bild eines stilleren Abschnittes der Wetter überlagert. So leistet Tretters Maßarbeit – stets exakt an den Proportionen und der Atmosphäre des Raumes ausgerichtet – mehr, als nur einen dramatischen Effekt zu liefern. Wie in ihrer Malerei und in ihren Plastiken schafft sie auch in ihrem Videoraum spannungsreiche Beziehungen: zwischen Raum und Fläche, Innen und Außen, zwischen Natur, Kultur und Technik. Und manchmal fließt dann sogar Wasser bergan.“
Thomas WolffWetterleuchten – Anna Tretters Lichtkunst in der Görbelheimer Mühle Frankfurter Rundschau vom 11. 6. 1999
Abb.: Anna Tretter, O.T., 100 x 70cm, Silberlack / Asche auf Papier
„FRIENDSHIP. NATURE. CULTURE. #daimlerartcollection 1977 gegründet, umfasst die bedeutende internationale Unternehmenssammlung heute über 3.700 Kunstwerke. Kuratiert von Renate Wiehager spiegeln 100 ausgewählte Werke von rund 70 Künstler*innen das Profil der Sammlung über 44 Jahre. Von ihren Anfängen im Umfeld der süddeutschen Moderne, über abstrakt-minimalistische Positionen hin zu einem aktuellen Schwerpunkt auf internationaler Fotografie und Medienkunst. Vor dem Hintergrund der Klimakrise und dem menschlichen Einfluss zeigt sich, wie sehr menschliche Solidarität, Natur und Kultur miteinander verwoben sind.“ Daimler Contemporary BerlinKuratorin / Curator: Renate Wiehager
never ever
Kunst-Edition 2011 Freundeskreis des Museums im Kulturspeicher Würzburg
Anna Tretter, never ever.
Fineartprint 4c+metallic auf ES-Photopapier White matt, 265g/qm. 60 x 40 cm. Aufl. 50 nummeriert und signiert. Verkaufspreis: je 600,- €
“ Neben ihren plastischen und Video-Arbeiten ist eigentlich von Beginn ihrer künstlerischen Tätigkeit an ein Oeuvre von Arbeiten auf Papier entstanden – Zeichnungen, die nicht Vorstufen von Plastik sind, sondern einen ganz eigenständigen Charakter aufweisen. Die Grafik, die als Edition 2011 zum Kauf angeboten wird, beruht auf einer malerischen Arbeit auf Papier mit Silberfarbe, Grafit und Lack, die zu einer ganzen Serie derartiger Zeichnungen gehört. Sie zeigen ätherisch-wolkige Gebilde von großer Zartheit, die wirken, als würden sie gerade erst Gestalt annehmen. Thema dieser Silberlackmalereien ist in besonderer Weise das Licht. Der lichte Silberlack erweist sich dafür als das geeignete Material: Er ist lichtempfänglich, weil er in besonderer Weise Licht auffängt und wieder zurück wirft. Die bemalte bzw. bedruckte Fläche wirkt einerseits durch ihre All-over-Struktur geschlossen, als Kontinuum; andererseits sind Pinselstriche, Kratz-, Wisch- und Schriftspuren auf der Oberfläche als rhythmisierende Elemente deutlich erkennbar. Im Helldunkel der in jeder Hinsicht glänzenden Grafik macht sich „Raum“ bemerkbar, der von der Struktur – und nur von ihr – hervorgebracht wird. Diese besondere räumliche und grafische Sensibilität prägt alle Arbeiten auf Papier von Anna Tretter und macht sie unverwechselbar (vgl. den einleitenden Text von Felix Reuße in: Katalog Anna Tretter: Arbeiten auf Papier 1980-2000. Galerieverein Leonberg 2000). Die angebotene Edition ist eine drucktechnisch komplexe und in der Anzahl beschränkte Wiedergabe einer dieser Silber-Lack-Malereien.“
Telling a work of art – Arbeiten, die man sich erzählen kann
telling-a-work-of-art, Barbara Gross Galerie, München 13.5.2005 – 2.7.2005
Bei diesem E-Mail-Projekt forderte KARIN SANDER Künstlerinnen und Künstler, Freunde und Kollegen auf, eine künstlerische Arbeit/ein Kunstwerk zu beschreiben, das ihnen persönlich sehr wichtig ist. Die Beschreibungen wurden per E-Mail gesendet und gesammelt auf einer Website vorgestellt. www.tellingaworkofart.de (Anna Tretter, Text 27. 4. 2003 / Paternoster)
Výstava Home edition prichádza s pokusom reflektovať dnešnú každodennosť, pokoj všedného života ďaleko od inštitúcií, ktorý nazývame domovom. Domov sa za posledné storočie radikálne zmenil, tak ako sa zmenil aj sociálny poriadok. Z priestoru intimity a tradičnej rodiny, ktorý je v priamom protiklade s miestom práce a inštitúciami, sa zmenil na otvorený priestor charakterizovaný rôznymi formami spolunažívania a komunikácie. […] 9. March 2011 – 5. June 2011
Faraway, Nearby: [(an was man sich nähert und wovon man sich entfernt, was wirklich und was möglicherweise vorhanden ist, was draußen und was drinnen ist, was bleibt und was verschwindet, was körperlich erfahrbar ist und nurmehr eine Gedankenspur bleibt.)] Schreitet der Betrachter durch die Ausstellung, wird er zunächst mit Objekten konfrontiert, die, sei dies noch so verwirrend, im traditionellen Wortsinn eine Skulptur sind… …Es wird sich um zwei kreisförmige Blenden handeln, wahrscheinlich aus Glas in Stahlrahmen gefaßt, die eine gekrümmte Wand erwidern, die eine Raumecke verdeckt. Direkt auf die Wand montiert, in einer Richtung, die vor Ort noch bestimmt werden muß, sollen sie den Blick auf den Raum selbst richten, und darüber hinaus durch ein Gitterfenster auf die umliegenden Berge lenken. Ihre endgültige Montage soll vor Ort stattfinden, da nach Anna Tretter »der Raum das Objekt, und das Objekt den Raum verändert«. Diese Beobachtung hat sie zuvor in kleinerem Ausmaß im studio a in Otterndorf (6) machen können. aus Katalogtext, in: Anna Tretter Faraway Nearby, Le Musée de Valence (F), 1996, COLETTE GARRAUD Das Ding am Ende meines Blicks La chose au bout de mon regard ROLAND FAVIER Spiegeln Miroitement
FARAWAY NEARBY Anna Tretter, Katalog • Musée de Valence 1996, darin: Roland Favier: Spiegeln / miroitement, S. 1-13.; und Colette Garraud: La chose au bout de mon regard / Das Ding am Ende meines Blicks, S. 14-27 http://www.art-3.org/residence-artiste-international/programme-residence-international.php
Beate Reese: “Gefiltertes Licht und Leuchtkästen. Birgit Jensen und Anna Tretter”, in: FARBLICHT. KUNST UNTER STROM Kat. Städtische Galerie Würzburg I Kunstmuseum Heidenheim, Ostfildern 1999, S. 31-35, (zu Anna Tretter S. 31-33). • Städtische Galerie Würzburg: ISBN 3-928155-40-7, • Kunstmuseum Heidenheim: ISBN 3-929935-13-9, Buchhandelsausgabe: ISBN 3-89322-713-X
Andrea Brandl, in SPHAERA Faltblatt u. Plakat • Städtische Sammlungen Schweinfurt, 1997
Original-Video Tout mes Armes Video, loop. Videoaufnahme Amorbach, Valence, 1996
Ohne Titel, Nr. IOhne Titel, Nr. IIOhne Titel, Nr. III
Der Direktabguss von Sisal-Fussmatten in Messing entstand während der Entwicklungsphase des Kunst am Bau Projekts „Über dem Vulkan“ 1997 von Anna Tretter in Zusammenarbeit mit der Kunstgiesserei Burkhard Moser in Schweinsdorf. Die Messinggüsse sind Unikate, als Reihe konzeptuiert und fortlaufend nummeriert.
1997-2006 Material: Messing, H / B / T: ca. 36 x 50 x 3,5 cmVK: je 3.800,- €
Ausstellung <LUSTWANDEL>, 2019, mit ausgewählten Arbeiten verschiedener Künstler der Galerie: Gabriele Aulehla (* 1963), Oskar Kolb (1923-1998), Doro Koidl (* 1943), Willy Meyer-Osburg (1934-2005), Stefan Plenkers (* 1945), Wanda Pratschke (* 1939), Anna Tretter (*1956), Erich Werner (*1943) und anderen.
Ausstellung Lustwandel, 2019, Anna Tretter, GALERIE HANNA BEKKER VOM RATH, Frankfurt
GALERIE HANNA BEKKER VOM RATH Lieblingswerk 2020, Braubachstraße 12, 60311 Frankfurt am Main
Dreh- und Angelpunkt im wahrsten Sinne des Wortes ist die Videoprojektion, für die der Raum verdunkelt wurde. Im Gegensatz zum statischen Leinwandbild, auf dem die einmal gefundene Komposition dauerhaft fixiert werden soll, ist das Videobild bewegt. Dieser Film ist gleich zweimal zu sehen: Zum einen auf dem Monitor, der zum Eingang gerichtet ist, zum anderen an den Wänden der Galerie entlangwandernd. Technisch geschieht das dadurch, dass der Film auf einen sich drehenden Spiegel projeziert wird, der von der Decke des Raumes hängt. Genaugenommen sind zwei Bewegungen zu unterscheiden: Das Bild dreht sich nicht nur im Rund, sondern rotiert zudem um den eigenen Mittelpunkt, so dass die Personen nur einen Augenblick lang festen Boden unter den Füßen haben, bevor sie sich zur Seite neigen oder auf dem Kopf stehen.
– das Rascheln von Seidenstoffen und von anderen Beweggründen
Amorbach. Besser hätte das anspruchsvolle Großprojekt „Freie Internationale Akademie Amorbach“ (FIA), die vor wenigen Wochen mit der Gründungsversammlung des Fördervereins ins Leben gerufen wurde, kaum beginnen können. Anna Tretter, international renommierte Installations- und Videokünstlerin, die längst auch mit ihren Skulpturen und Papierarbeiten große Beachtung gefunden hat, präsentiert einen eindrucksvollen Querschnitt durch ihr künstlerisches Schaffen vier Wochen lang in der Galerie Maria Kreuzer in Amorbach.
Zunächst fällt eine große Skulptur aus geflammtem Stahl mit dem Titel „TW-IN“ ins Auge. Mit einer Höhe von gut 1,80 Meter ziehen da zwei Stahltürme die Aufmerksamkeit auf sich, die auf den ersten Blick an die Twin Towers des World Trade Center erinnern. Aber das Kunstwerk verdient einen zweiten und dritten Blick. Vor allem die differenzierte Oberflächenbehandlung der Stahlobjekte regen die Phantasie an und leiten fast nahtlos zu den Papierarbeiten Tretters in der Ausstellung über. Denn auch in den Stahloberflächen sind zeichnerisch-malerische Elemente zu finden, Strukturen mit dreidimensionalen Effekten, die auch die großformatigen Bilder mit Silberlack, Asche und Graphit auf Bütten auszeichnen und für ein faszinierendes Spiel von Licht und Schatten sorgen. Ohnehin ist der völlig Verzicht auf Farbelemente typisch für Tretters Arbeiten.
Textauszüge: weiterlesen Heinz Linduschka Räumliche und grafische Sensibilität Moderne Kunst: Mit Anna Tretters Bildern, Skulpturen und Installationen eröffnet die Galerie Kreuzer die Freie Internationale Akademie Amorbach, Bote vom Untermain, 9. April 2013
Anna Tretters Arbeiten entstehen heute oft im Transit, unterwegs, an fremden Orten. Der Raum der Kunst war schon in ihren früheren skulpturalen Untersuchungen im Zentrum, nun ist es, als ob ihr Raum sich immer mehr weitet und diese Erweiterungen finden in ihrem vielschichtigen Werk auf ganz verschiedenen Ebenen, in verschiedenen Medien ihre Form.
“Zeichnen ist mit minimalsten Aufwand Ideen in Bilder zu transformieren. Die Hand, bzw. der Stift wird hier zum direkten medialen Ausdrucksmittel körperlicher Bewegtheit“
Anna Tretter, 2008
1. November 2004, Košice – Fijas – Lipnicki- Kendice, SK Bleistift auf Papier
Von Košice nach nach Medzilaborce und über andere unbekannte Orte
Von Kosice nach Medzilaborce und über andere unbekannte Orte Ausstellung im Löffler Museum, Kosice, SK, 2005 Gefördert durch das Goethe Institut Bratislava Kurator: Peter Tajkov, Löffler Museum Košice, Slowakei 2005
„Gemeinsam mit ihr, dem slowakischen Bildhauer Juraj Bartusz und dem amerikanischen Komponisten Phil Niblock sind wir von Košice ins Andy-Warhol-Museum nach Medzilaborce gereist. Anna Tretter, die dabei auf dem Rücksitz des Autos saß, berührte bei Erreichen jeder Dorfgrenze mit der Spitze des Bleistifts ein Stück Papier. Die Vibrationen und Erschütterungen während der Fahrt hinterließen auf dem Papier eine Spur. So fing sie die Kurven, Schlaglöcher und Bremsvorgänge ein. Manch einer würde sich von dem Weg Notizen machen, andere würden die vorbeiziehende Realität der Landschaft mit einer Digitalkamera oder einem Filmband einfangen.“ …
Pressebericht zur Ausstellung Anna Tretter – Von Košice nach Medzilaborce und über andere unbekannte Orte, Vojtech-Löffler-Museum, Košice, SK, in: SME, 6.4.2005: Michal Murin de / en / sk
Tributes to Phill Niblock
Eine Reise durch die Slowakei mit Phill Niblock 2005 – von Kosice nach Banska Bystrica –
NOTATE, Bleistift auf Papier auf Bänken Ausstellung anlässlich des IKG-Annual Meeting, 2013, Alte Feuerwache Köln mit Marica Radojcic Presic, Belgrad / Els van Riel / hans w. koch, Köln / Josef Novotny, Wien / Renate Hoffmann-Korth, Düsseldorf /Anna Tretter, Amorbach / Barbara Hindahl, Mannheim / Katharine Liberovskaya, Montreal
Der Hocker der Schemel, Mehrzweckhalle, Berlin
12.04.05, im Flugzeug von Bratislava nach Stuttgart Notation auf Spuckbeutel 22,5 x 12 cm
Unterwegs sein – Von Košice nach Medzilaborce und über andere unbekannte Orte
„Zeichnen ist mit minimalsten Aufwand Ideen in Bilder zu transformieren. Die Hand, bzw. der Stift wird hier zum direkten medialen Ausdrucksmittel körperlicher Bewegtheit.“
„Anna Tretters Arbeiten entstehen heute oft im Transit, unterwegs, an fremden Orten. Der Raum der Kunst war schon in ihren früheren skulpturalen Untersuchungen im Zentrum, nun ist es, als ob ihr Raum sich immer mehr weitet und diese Erweiterungen finden in ihrem vielschichtigen Werk auf ganz verschiedenen Ebenen, in verschiedenen Medien ihre Form.“ weiterlesen im Text von Dorothée Bauerle-Willert / Translation / Preklad
Gefördert durch das Goethe Institut Bratislava
Kurator: Peter Tajkov, Löffler Museum Košice, Slowakei 2005
Peter Tajkov: Z Kosic do Medzilaboriec… a o inych neznamych miestach, in: ARCH 4, o architekture a inej kulture, rocic 10, cisla 4, april 2005, Sk
This exhibition is being held on the 25th anniversary of the foundation of the Goethe Institut in Bratislava and is a product of its collaboration with Kunsthalle Bratislava, 2018,SK.
Exhibiting artists: Ulf Aminde (DE), Tomáš Džadoň (SK), Hans Haacke (DE), Monika & Bohuš Kubinskí (SK), Stano Masár (SK), Jarmila Mitríková & Dávid Demjanovič (SK), Henrike Naumann (DE), Erik Sikora (SK), Ivana Šáteková (SK), Anna Tretter (DE), Nasan Tur (DE), Uli Westphal (DE), Suse Weber (DE), Anna Witt (DE)
Anna Tretter (DE) – <Auf einer Reise – Die kleinen Häuser der Bushaltestellen> 2004 / 2018, Installation (digitale Fotopräsentation und Zeichnung an der Wand), Eigentum der Künstlerin / Fotodokumentation: Tomáš Halász, Archive KHB
Die deutsche Künstlerin Anna Tretter war acht Jahre in Košice tätig, wo sie das Atelier für neue Medien an der Kunstfakultät der Technischen Universität geführt hat. Sie verbindet die Erfahrungen aus beiden Ländern in der aktualisierten Version ihres langfristigen Projektes „Die kleinen Häuser der Bushaltestellen“, das sie bereits an mehreren Orten realisiert hat – zum ersten Mal 1997 in Polen. Auf den Bildschirmen sehen wir eine Fotopräsentation von Bushaltestellen aus drei verschiedenen Reisen, die mit der Zeichnung an der Wand dargestellt ist. Auszug Text: Omar Mirza, 2018 Kunsthalle Bratislava, Ausstellung Adler & Tauben slovenský – english– deutsch
Everybody need a shelter, Interview Martina Šimkovičová (ca.4:40 min.) with Anna Tretter national-identities-explored-in-kunsthalle-bratislava Webseite: Slovak-radio, Interview 20.9.2018
Konzept: Die kleinen Häuser der Bushaltestellen – Eine Reise
Permanente Fotoinstallation, Polen 2000-2002
Konzept: In ausgewählten Teilstrecken wird an jeder Busstation ein Foto der jeweils nächsten Station angebracht. „Kleine Häuser“ ist ein langfristiges Ausstellungsprojekt im In- und Ausland, initiiert von Mechthild Bauer-Babel, Heilbronn
An einem sonnigen Tag beginnt eine Reise ins Ungewisse über viele Etappen in einem Land, das scheinbar außerhalb, am Rand unserer Zeit sich befindet. Anna Tretters Einladung zu diesem Gang in ein unbekanntes Land bin ich zum ersten Mal ‚via‘ CD-Rom gefolgt. Mit dem ersten ‚Klick‘ stand ich auf freiem Feld vor einer kleinen Wellblechhütte, die als Bushaltestelle fungierte. Vor der üppigen, satten Vegetation nahm sich das Zeichen menschlicher Zivilisation recht kümmerlich aus. Um die Reise weiterzuführen, ‚klickte‘ ich mich weiter, von Bild zu Bild, von Station zu Station und wurde immer neugieriger wie es weiterging, wie wohl die nächste Etappe aussehen würde. Am nächsten Halt stehen einige Menschen, wie verloren, vor einer heruntergekommenenen Haltestelle aus Stein und Blech. Dann erwartet mich ein kleiner Betonkasten mit herausgeschlagenen Scheiben, graffitibesudelt. Hier der erste schriftliche Hinweis im Bild: Wir scheinen uns geographisch irgendwo im Osten zu bewegen.
„Sie fliegen im Bogen gegen den Wind und rufen dadurch einen nach außen gerichteten Trägheitswiderstand hervor, indem sie die Flügelflächen schräg stellen, ähnlich wie ein Radfahrer in einer Kurve seine Körperachse nach innen neigt… Wie beim Flug durch Flügelschlag oder beim Gleitflug die Luft unter den Flügeln die Flügelenden aufdreht, so dass sie gleichzeitig Vortrieb und Auftrieb liefert, so wird auch hier beim Segelflug der Luftdruck des Windes in der Hauptsache zum Vortrieb verwendet. Während die Segler also im Bogen gegen den Wind fliegen, vermehren sie ihre Geschwindigkeit. Nun sind sie in der Lage, sich von dem Druck der ihnen entgegen kommenden Luft in die Höhe heben zu lassen. Ihre lebendige Kraft ist es also, die ihnen in der Luft den Halt gibt.“
Aus „Vogelflug und Flugmaschinen“ von Dr. Oskar Prochnow, Leipzig, 1910
Das exponierte Tier Animalische Koexistenzen
Kunstverein KISS, Kunst im Schloss Untergröningen e.V. (AdKV), Temporäres Museum, 2007
Wir betreten einen Raum, mit einer unbestimmten Atmosphäre. Unter der Decke ziehen Tauben langsam ihre Runden. Bildverschiebungen und Verkürzungen des Bildabstandes lassen die Vögel größer und näher erscheinen. Eine gerundete Ecke des Ausstellungsraumes ist die Andockstelle für den Ablauf. Die Videoaufnahme vom Flug der Tauben, wird auf einen über dem Projektor hängenden und sich drehenden Spiegel ausgerichtet und läuft dadurch an den Wandflächen entlang durch den Raum. Anna Tretter inszeniert den endlosen Vogelflug, dessen genuine Technik ein ebenso endloser Traum bleibt.
Katalogtext: Otto Rothfuss und Margarete Rebmann in: <Das exponierte Tier Animalische Koexistenzen>, 2007, Kunstverein KISS, Kunst im Schloss Untergröningen e.V. (AdKV), Temporäres Museum, Ausstellungskatalog S. 52
Dokumentation KISS , Kunst im Schloss Untergröningen e.V. (AdKV), Temporäres Museum
Kunst privat!
Einfallsreich, Wiesbaden, 2008
Einfallsreich, Wiesbaden
„Ein Vogelschwarm, der im geschlossenen Raum im Kreis fliegt, löst widersprüchliche Assoziationen aus, wie etwa die an Freiheit und ihr Gegenteil. Der Bezug zu Eingrenzung entsteht nicht nur durch die Projektion des unbegrenzten Himmels an die begrenzte Zimmerdecke. Vielmehr wird die Vorstellung eines unbegrenzten Raumes regelmäßig konterkariert durch die Hochspannungsleitungen, die wie Notenlinien den freischwebenden Tönen einen Platz zuweisen.
Per Video zeigt Tretter das Überwinden großer Entfernungen quasi im Zeitraffer: Vögel legen weite Strecken zurück – im Lauf eines Jahres oder ihres Lebens aber immer wieder dieselben. Daher ist die Idee, sie im geschlossenen Raum im Kreis fliegen zu lassen, vielleicht ein Bild des Gefangenseins, aber nicht im räumlichen Sinne von Käfig, sondern eher im Sinne der Abhängigkeit von kreatürlichen Instinkten. Um die Verbindung zum eingangs erwähnten Topos der Entfernung zu herzustellen: Die Endlosschleife an der Decke ist die in einem Vogelleben zurückgelegte Entfernung im Zeitraffer.“
Textauszug: Charlotte Lindenberg in <Führung durch Kunst privat!>, 2008, bei einfallsreich, Wiesbaden
Die Videoprojektion des endlosen Vogelflugs nimmt in der Mitte des Ausstellungsraumes seinen Ausgangspunkt. Mittels eines über einem Projektor hängenden und sich drehenden Spiegels kann die Projektion wand- und bodenlängs entlanggleiten und den Raum durchrunden. Mit dieser Multimedia-Installation von Anna Tretter, mit deren Arbeit die Ausstellungssaison in Buchen auch beginnt, endet das Kunstjahr 2017 des Kunstvereins, am 04.11.2017 mit einer „Gesamt-Finissage“. Pressetext: Harald Kielmann / Ulrike Thiele, Dokumentationsfotos: U. Thiele
VOGELFLUG 2012, Siebdruck auf Plexiglas im Alurahmen, freischwebend, 50 x 50cm, Auflage 10, signiert, numeriert. Verkaufspreis: je 600,- €
Bilder von der Projektion in der Ausstellung, Kunstverein Neckar-Odenwald, Mosbach / Dokumentationsfotos: Bea Kolbašovská
Original-Video Vogelflug Video, loop. Videoaufnahme mit Tauben von Claude Jastrzebski, Amorbach, 1997
Rauminstallation im Kulturforum „Vis à Vis“ in Buchen / Kunstverein Neckar-Odenwald
ÜBERGESTERN – Variables summa summarum
Rauminstallation im Kulturforum „Vis à Vis“ in Buchen / Kunstverein Neckar-Odenwald
Übergestern – Variables summa summarum ist die Unmöglichkeit, Konzepte ehemaliger Raumarbeiten an einen anderen Ort zu übertragen. Im Vis á Vis wird es konstante Setzungen geben. Es werden aber auch mobile Gestaltungsobjekte, sozusagen noch verschlossen, in labilem Zustand positioniert. Mit phosphoreszierenden Elementen, Videoarbeiten und Raumzeichnungen wird auf im „Repertoire“ befindliches zurückgegriffen um daraus neues prozesshaft zu entwickeln.
Der Betrachter hat die Möglichkeit an dem künstlerischen Schaffungsprozess, einem quasi „würfeln und zusammensetzen“ und weitergehen, das „Gegenüber“ bespiegelnd, teilzunehmen.
Neuentdeckung eines Raumes
Kunstverein Neckar-Odenwald 2017: Saisoneröffnung mit der Amorbacher Künstlerin Anna Tretter
Buchen. Lange schon war es ein Wunsch des Kunstvereins Neckar-Odenwald, die 1956 in Kirchzell geborene und in Amorbach lebende und arbeitende Künstlerin Anna Tretter mit ihrer sehr eigenen Kunstposition zu präsentieren. Nun wird sie gleich mit zwei Ausstellungen vertreten sein und die Kunstvereinssaison 2017 mit einer Rauminstallation im Kulturforum „Vis à Vis“ in Buchen eröffnen. „Übergestern – variables summa summarum“ lautet der Titel der Präsentation. Es bedurfte mehrere Wochen dauernden Prozesses des Wahrnehmens und Analysierens von gegebenen Raumstrukturen, ehe sich die Künstlerin für die minimalistische Positionierung bei ihrer Installation im Buchener Kulturforum entschied. Aus der zunächst geplanten Retrospektive ihrer Arbeiten ergab sich eine spezifisch auf das „Vis à Vis“ konzipierte vielschichtige Raumarbeit, die eben nur in diesem Kontext Bestand hat. Tafelbilder, eine Skulptur, Objekte, eine Videoinstallation und Licht kommen zum Einsatz und bilden im Zusammenspiel mit dem Raum eine neue künstlerische Formulierung.
Finissage / Buchen. Der Kunstverein Neckar-Odenwald präsentiert noch bis zum 21. Mai die 1956 in Kirchzell geborene und in Amorbach lebende und arbeitende Künstlerin Anna Tretter mit ihrer sehr eigenen Kunstposition. Zunächst als Retrospektive geplant, hat Anna Tretter eine rauminstallative Arbeit unter dem Titel „Übergestern – variables summa summarum“ speziell für das Kulturforum Vis à Vis entwickelt. Anna Tretter greift mit ihrer künstlerischen Arbeit in die Geometrie des Orte ein, gibt diesem andere Strukturen, schafft Verbindungen und Durchdringungen von Architektur und Raum. Im Vis á Vis kommen Tafelbilder, eine Skulptur, Objekte, eine Videoinstallation und Licht zum Einsatz und bilden im Zusammenspiel mit dem Raum eine neue künstlerische Formulierung oder eine Art „Zustandsbeschreibung des Raumes“.
Vernissage Kunstverein Neckar-Odenwald, Buchen
Bilder von der Ausstellung, Kunstverein Neckar-Odenwald, Buchen
Anna Tretter arbeitet mit Phosphorfarbe, die tags schweflig gelb und nachts grün nachleuchtet; das nächtliche Grün wirkt durchlässig, das helle Gelb aufgetragen. Diese wird mit Scheinwerfern in bestimmten, in Zusammenhang mit der Musik stehenden Rhythmen aktiviert; entweder schwingt das An- und Abschalten mit dem Zustand der Farbe, oder das Nachleuchten erschöpft sich in längeren Dunkelphasen fast vollständig, wobei die zunehmende Sensibilisierung des Auges während der andauernden Dunkelheit zu sehr intensiver Restlichtwahrnehmung führen kann.
Anna Tretter arbeitet mit Phosphorfarbe, die tags schweflig gelb und nachts grün nachleuchtet; das nächtliche Grün wirkt durchlässig, das helle Gelb aufgetragen. Diese wird mit Scheinwerfern in bestimmten, in Zusammenhang mit der Musik stehenden Rhythmen aktiviert; entweder schwingt das An- und Abschalten mit dem Zustand der Farbe, oder das Nachleuchten erschöpft sich in längeren Dunkelphasen fast vollständig, wobei die zunehmende Sensibilisierung des Auges während der andauernden Dunkelheit zu sehr intensiver Restlichtwahrnehmung führen kann.
Text: Susanne Prinz
Kammer-Musik 1996
Gesellschaft für Neue Musik, Festival Musik und Licht, Podewil und Sanssouci, Berlin
Raum: Anna Tretter / Musik: André Werner
Es entsteht eine Arbeit, die den vorgefundenen Raum mittels direktem und eingefangenem Licht, sowie, durch Lautsprecher an bestimmten Positionen wiedergegebenen Klängen abtastet, ihn beschreibt und in ihm andere Räume skizziert – ihn skulptural als Innenraumkörper behandelt. Die Wechselwirkung zwischen den vorhandenen und den entstehenden Räumen führt zu einer Verschachtelung der Wahrnehmung des ständig präsenten physischen Umfeldes und den fortwährend sich ändernden, durch das Zusammenwirken von aufscheinendem wie ver“klingendem“ Licht mit aus verschiedene Geräuschen generierten elektro-akustischen Klangstrukturen formulierten, immateriellen Konstruktionen. Das Visuelle und das Akustische stehen und wirken einerseits für sich, entwerfen aber erst gemeinsam die erwähnten Raumkonstruktionen. Anna Tretter arbeitet mit Phosphorfarbe, die tags schweflig gelb und nachts grün nachleuchtet; das nächtliche Grün wirkt durchlässig, das helle Gelb aufgetragen. Diese wird mit Scheinwerfern in bestimmten, in Zusammenhang mit der Musik stehenden Rhythmen aktiviert; entweder schwingt das An- und Abschalten mit dem Zustand der Farbe, oder das Nachleuchten erschöpft sich in längeren Dunkelphasen fast vollständig, wobei die zunehmende Sensibilisierung des Auges während der andauernden Dunkelheit zu sehr intensiver Restlichtwahrnehmung führen kann. Zur Musik: Die Dauer der Komposition beträgt 12 Minuten, sie wird in Zusammenhang mit der Lichtinstallation von einem beide Elemente verbindenden Computerprogramm immer wieder aktiviert und über 2×2 Stereokanäle wiedergegeben, und zwar so, daß der Raum – korrespondierend mit den verschiedenen Bereichen ausgeblendeten Lichtes – in wechselnde Klangzonen eingeteilt wird. Die Musik ist komponiert in Zusammenhang und unter Eindruck des Nachleuchtverhaltens der verwendeten Phosphorfarbe bzw. der Speicherung und >Wiedergabe< einer impulsartigen, intensiven Lichtzufuhr.
Konzept: Anna Tretter, André Werner
Dokumentationsfotos: Giacomo OteriPodewil Berlin Kompositionsskizze: André Werner Sanssouci, Berlin
Videodokumentation KAMMER-MUSIK, Podewil, Berlin
Anna Tretter / André Werner: Kammer-Musik 1996, in: Musik und Licht, Festival, Kat. hg. v. d. Berliner Gesellschaft für Neue Musik, S. 14-15. Festival Musik und Licht, Podewil, Berlin / Videodokumentation Festival Musik und Licht, Sanssouci, Berlin