Der Videofilm zeigt aus einer festen Einstellung den Blick in eine Gasse, die hin und wieder von Passanten durchquert wird. Ohne Ton, schwarz/weiß und in Zeitlupe geht der Film mit den Mitteln der Verfremdung bewußt auf Distanz zur Realität. Die Vielfalt der Bewegungsabläufe, die vor gleichbleibendem Hintergrund und in ihrer zeitlupenhaften Verfremdung besonders hervortreten, ist gegeben: Einkäufer hasten vorbei oder schlendern geruhsam durchs Bild, zwei Frauen bleiben zum Gespräch stehen, ein Junge posiert spielerisch vor der Kamera. Bisweilen verdeckt ein vorbeifahrender Bus oder ein naher Fußgänger die Szene.
Felix Reuße, Text zur Ausstellung Anna Tretter – Videoinstallation „Move“ / Arbeiten auf Papier Galerieverein Leonberg 2000