Fotoarbeiten von Stationen in den Wartehäuschen auf dem Weg von Košice nach Medzilaborce. Konzept: In ausgewählten Teilstrecken wird an jeder Busstation ein Foto der jeweils nächsten Station angebracht.
“ … mieses Wetter Ende Mai in Košice und so warteten wir den letzten möglichen Tag ab, in der Hoffnung auf Besserung, was nichts half, um unser Vorhaben in die Tat umzusetzen. …“
A bus stop in the meadows, a little metal hut with a bench, behind it a huge tree. An actor from spacem in a dark pin stripped suit sits on the bench, he smokes. A vehicle, the spacem car, arrives from the left side of the picture. The driver Anna Tretter gets out. She walks towards the hut, takes out of her jacket a piece of cloth and some cleaning liquid, cleans a small part in the hut, to be able to fix a sticker with a picture of the last bus stop. The one sitting on the bench seems not to be interested at all. read more
little houses of busstops – a journey – on the way from kosice to medzilaborce (sk) Anna Tretter
Wie häufig in ihrem Werk greift Anna Tretter in den drei Arbeiten für Flur und Pausenraum im Zwischengeschoß des Regierungspräsidiums auf bereits vorhandene Raumstrukturen zurück, die erst durch den gezielten künstlerischen Eingriff in ihrer raumkonstituierenden Funktion wahrgenommen werden: Die räumlichen Gegebenheiten bedingen die künstlerische Konzeption. So wurden auf die vom jeweiligen Flurende aus sichtbaren Seiten der Feuertüren, die als Riegel-Elemente den langen Trakt in der Mitte untergliedern, vergrößerte Reproduktionen nach Photographien angebracht, welche die Künstlerin aus dem vierten Stock aufgenommen hat. Sie zeigen die Ansichten der Schmalseiten des dortigen Flurs. Im Unterschied zum Zwischengeschoß weisen sie Fenster auf, die den Blick auf das wenig attraktive Weichbild der Stadt freigeben. Ein bei dieser Einfügung naheliegender trompe-l’oeil-Effekt ist offensichtlich nicht beabsichtigt, da die auf den Bildern festgehaltene Situation in Perspektive und Dimension vom realen Umraum abweicht. Zudem geben Rasterung, irisierende Partien und nicht zuletzt starke Belichtungskontraste die Ausblicke als reproduzierte Bilder zu erkennen, die im Gegensatz zur realen Architektur stehen. Katalogtext: Felix Reuße
.. Außer an Sonntagen vernimmt man an dieser Stelle dreimal täglich, jeweils um sieben Uhr morgens, um zwölf Uhr mittags und um zwei Uhr nachmittags eine Schiffssirene. Ein mächtiges Dampftyphon, dessen alles durchdringendes Fauchen von den Flanken der umliegenden Bergen widerhallt. Wer von dieser Terrasse nun den steilen Hang hinunterschaut, erkennt in einiger Entfernung zwischen den Stämmen der Robinien – »Schiff ahoi!« – einen scheinbar durch die Luft zu schwebenden Überseedampfer. Wer mag darauf reisen? Welch rätselhafte Odyssee schifft auf diesem verwegenen Kurs durch die wogenden Bäume dieses Waldes? »Who must be operating this dreaming vessel so softly parting harbor waters off its steel-shin bow with snout pointed to the Four Winds of the World you see nothing, no one, not a soul?« 20 Man sollte näher herantreten, den letzten Treppenabschnitt hinab, zurück auf die tiefer liegende Ebene. Betrachtet man den Dampfer nun aus der Nähe, von einem direkt oberhalb verlaufenden Pfad aus und gegen den Hintergrund der im Tal liegenden Fabrik, mit ihren Tag und Nacht dampfenden Schloten, so sieht man wie über den drei schwarz, rot und weiß bemalten Schiffsschornsteinen weißen Dampf aufsteigen. In der Stille des Waldes vermeint man hier mitunter gar aus dem Inneren des Schiffes kommende Klangfetzen der Bordkapelle zu hören, luftige Jazz Rhythmen… »Blue Bird«
20 JACK KEROUAC »Slobs of the Kitchen Sea« from »LONESOME TRAVELLER«, London 1962, S. 84. Einige Texte und auch Tonbandaufzeichnungen der ›Beatpoeten‹ JACK KEROUAC (1922-1969), ALLEN GINSBERG (1926-1997) und GARY SNYDER (*1930) spielten zur Zeit der Entstehung des Gartens ›Im Heiligen‹ eine inspirative Rolle für die Erbauer dieses Gartens.
Textauszug: U We Claus „Der Sommer Berger Garten – Im Heiligen“, Edition FIU Amorbach, 2010
Digital / Analoges Projekt mit Internetseite, Smartphone App und Stationen und Touren in der Stadt Amorbach und Umgebung
Kunstprojekt ADORNOS AMORBACH in deutscher und englischer Sprache auf der Website der FIA Amorbach
13 Stationen bezeichnen Orte in Amorbach und Umgebung, die Theodor W. Adorno in seiner Kindheit gerne aufsuchte und darüber in seinem hier zitierten Text in dem Band Ohne Leitbild – Parva Aesthetica, 1967, edition suhrkamp berichtet hat. Über einzelne Punkte auf der Amorbachkarte der FIA-website werden Plätze und Touren mit Infos, Bildern und Textzitaten aufgezeigt.
Das Bild von Amorbach im Odenwald wurde für ein breites und internationales Publikum ganz wesentlich geprägt durch Theodor W. Adornos Essay Amorbach (1966), der 1967 in dem (mittlerweile vergriffenen) Suhrkamp-Taschenbuch „Ohne Leitbild. Parva Aesthetica“ erschienen ist. Übersetzungen des Texts liegen u.a. in japanischer, französischer, italienischer und niederländischer Sprache vor. Amorbach ist inzwischen leicht greifbar in dem Insel-Taschenbuch T. W. Adorno: „Kindheit in Amorbach. Bilder und Erinnerungen“ (Herausgeber R. Pabst, 2003). Adornos autobiographische Reflexionen über Amorbach bilden die inhaltliche Grundlage für die Kunststationen in Amorbach und der näheren Umgebung. An den von ihm beschriebenen topographischen Punkten werden seine Aussagen hörbar.
The image of Amorbach in the Odenwald has been rendered quite markedly to a broad and international public by T. W. Adorno’s Essay Amorbach (1966) which was published as a Suhrkamp paperback in 1967 »Ohne Leitbild – Parva Aesthetica« (now out of print). Translations of the text are available among others in Japanese, French, Italian and Dutch. Amorbach is meanwhile easily accessible in the Insel paperback »Theodor W. Adorno: Kindheit in Amorbach. Bilder und Erinnerungen« (Editor R. Pabst, 2003). Adorno’s autobiographic reflections on Amorbach give the material basis for the art stations in Amorbach and nearby surroundings. At the topographical points he describes, his statements become audible.
Veröffentlichung in Zusammenarbeit mit
• Anna Tretter – Konzept, Koordination, Videos, künstlerische Leitung • Carolyn Krüger – Webdesign, Videos • Reinhard Pabst – Begleittext • Friedrich A. Uehlein – freie Mitarbeit, Texte • Ivo Wessel – iCodeCompany
Published in cooperation with • Anna Tretter – Concept, Coordination, Videos, Artistic direction • Annette Allwardt – English translation • Carolyn Krüger – Webdesign, Videos • Reinhard Pabst – Accompanying text • Friedrich A. Uehlein – Freelance work, Texts • Ivo Wessel – iCodeCompany www.we-make-apps.com
Polizeidirektion Reutlingen Ein Projekt der Staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung Rauminstallation / Grünes Transparentglas, Siebdruck auf Glas*, Spiegel, Silberlack * 2020 Überarbeitung Siebdruck auf Glas im schwenkbarem Stahlrahmen Material: Glas, Siebdruckfarbe, Größe: 120 x 180 cm Erneuerungstechnik: Abtragen der alten Siebdruckfarbe mit Schnitzmesser, Auftragen von Siebdruckfarbe silber /schwarz.
Für den Verbindungstrakt zwischen zwei bestehenden Gründerzeitbauten, der im Zuge des Neu- und Umbaus der Polizeidirektion Reutlingen entstand, hat Anna Tretter eine Konzeption entwickelt, welche die funktionale Durchgangssituation eines Verteilerraums zum Wahrnehmungs- und Reflexionsraum erweitert. Für ihren Ansatz ist bezeichnend, daß sie Raum nicht als Gehäuse begreift, das mit Kunst zu füllen, ja regelrecht zu möblieren ist, sondern als eigene Qualität, die in ihrem künstlerischen Potential entfaltet werden muß. Sie orientiert sich dabei ganz an den Gegebenheiten der Architektur und den Lichtverhältnissen, die sie durch wenige gezielte, aber folgenreiche Eingriffe interpretierend verändert. Katalogtext: Felix Reuße, NEGRE VERT, 1998 weiterlesen
… Man stelle sich dazu auf die durch ein eingemeißeltes »H« markierte Steinplatte am Weg unter den Spiegeln. Nun richte man den Körper talwärts, hebe beide Arme wie Vogelflügel an und bewege sie rhythmisch auf und ab, dabei schaue man hinauf in den kleineren talseitigen Spiegel und erblickt darin sich selbst von oben, über den größeren Spiegel im Rücken. Ganz wie Ikarus scheint man durch die Luft zu fliegen.
Einladung zur Eröffnung Sommerberger Garten in Amorbach 2003
Der Garten liegt im Wald. In Amorbach auf der B 47 von Walldürn kommend nach dem Kreisel die 1. Straße rechts abbiegen und den Bahnübergang überqueren. Dann Richtung Neudorf wieder rechts ab. Nach dem Ortsausgang Richtung Neudorf am Straßenrand parken. Nun zu Fuß zum kleinen Parkplatz links die Straße (anfangs noch geteert) in den Wald hinauf. Nach dem großen Fliegenpilz noch 200 Meter in Richtung Gotthards Ruine. Der Eingang zum Sommer Berger Garten liegt hinter der ersten Holzbank unter einer alten Eiche.
DER SOMMER BERGER GARTEN, 2000 – 2003, FLURNAME: “IM HEILIGEN“ Gartenkonzeption: U WE CLAUS & MICHAEL ELK BERGER Ausführung: U WE CLAUS (FREE INTERNATIONAL UNIVERSITY), Mitarbeiter: HORST STRACK, MICHAEL FÖLSCH, RALF DROLSHAGEN, ANTONIO RIZA mit weiteren Arbeiten von ANNA TRETTER Die Realisation dieses Gartens wurde ermöglicht durch EVA MARIA BERGER und die Erbengemeinschaft mutter. Museum.
Der Garten liegt im Wald. In Amorbach auf der B 47 von Walldürn kommend nach dem Kreisel die 1. Straße rechts abbiegen und den Bahnübergang überqueren. Dann Richtung Neudorf wieder rechts ab. Nach dem Ortsausgang Richtung Neudorf am Straßenrand parken. Nun zu Fuß zum kleinen Parkplatz links die Straße (anfangs noch geteert) in den Wald hinauf. Nach dem großen Fliegenpilz noch 200 Meter in Richtung Gotthards Ruine. Der Eingang zum Sommer Berger Garten liegt hinter der ersten Holzbank unter einer alten Eiche.
DER SOMMER BERGER GARTEN, 2000 – 2003, FLURNAME: “IM HEILIGEN“ Gartenkonzeption: U WE CLAUS & MICHAEL ELK BERGER Ausführung: U WE CLAUS (FREE INTERNATIONAL UNIVERSITY), Mitarbeiter: HORST STRACK, MICHAEL FÖLSCH, RALF DROLSHAGEN, ANTONIO RIZA mit weiteren Arbeiten von ANNA TRETTER Die Realisation dieses Gartens wurde ermöglicht durch EVA MARIA BERGER und die Erbengemeinschaft mutter. Museum.
Der Eigentümer des Sommer Berger-gARTens ist Michael Berger, Wiesbaden. Kooperation mit der FIA – Freie Internationale Akademie Amorbach seit 2021. Veranstaltung 2022:
Konzept: In ausgewählten Teilstrecken wird an jeder Busstation ein Foto der jeweils nächsten Station angebracht. „Kleine Häuser“ ist ein langfristiges Ausstellungsprojekt im In- und Ausland, initiiert von Mechthild Bauer-Babel, Heilbronn, mit dem Titel: ZUHAUSE IN EUROPA Neue Kunst im Hagenbucher
Bildfolge zu „Kleine Häuser“
„An einem sonnigen Tag beginnt eine Reise ins Ungewisse über viele Etappen in einem Land, das scheinbar außerhalb, am Rand unserer Zeit sich befindet. Anna Tretters Einladung zu diesem Gang in ein unbekanntes Land bin ich zum ersten Mal ‚via‘ CD-Rom gefolgt. Mit dem ersten ‚Klick‘ stand ich auf freiem Feld vor einer kleinen Wellblechhütte, die als Bushaltestelle fungierte. Vor der üppigen, satten Vegetation nahm sich das Zeichen menschlicher Zivilisation recht kümmerlich aus. Um die Reise weiterzuführen, ‚klickte‘ ich mich weiter, von Bild zu Bild, von Station zu Station und wurde immer neugieriger wie es weiterging, wie wohl die nächste Etappe aussehen würde. Am nächsten Halt stehen einige Menschen, wie verloren, vor einer heruntergekommenenen Haltestelle aus Stein und Blech. Dann erwartet mich ein kleiner Betonkasten mit herausgeschlagenen Scheiben, graffitibesudelt. Hier der erste schriftliche Hinweis im Bild: Wir scheinen uns geographisch irgendwo im Osten zu bewegen. …“
aus Katalogtext Prof. Dr. Anne-Marie Bonnet: ‚L’Invitation au voyage‘ Anna Tretters Bilderfolge zu ‚Kleine Häuser‘ Ein visuelles ‚road movie‘ deutsch polski
Pressetext Elżbieta Łubowic englishpolski „Małe domki prywatnych mitologii“, in: fotografia, Warschau, Nr. 1(4)2001, S. 42 –43: Anna Tretter: Small Houses of Bus Stops – the Journey, photographic installation, the Awangarda BWA Gallery, Wrocław 1 –24 September 2000 and BWA Lublin, Galeria STARA 5. – 29. 10. 2000
Katalogtext Prof. Dr. Anne-Marie Bonnet: ‚L’Invitation au voyage‘ Anna Tretters Bilderfolge zu ‚Kleine Häuser‘ Ein visuelles ‚road movie‘ deutsch polski
Videodokumentation FIXED 2006, SK, Fotoinstallation, Video, Web-Art Projekt, Anna Tretter & www.spacem.at build up on the road *24.05. – 02.06.* Kosice [faculty of arts technical university of kosice]: „Gemeinsam mit Prof. Anna Tretter erstellten wir den Film „fixed“, der in der Nähe von Medzilaborce, dem Geburtsort von Andy Warhol gedreht wurde.“
Kleine Häuser / Edition
Awangarda BWA Gallery, Breslau / Galeria Stara BWA, Lublin, PL, 2000 Cd-Rom *, Booklet: 24 Seiten, Auflage: 300 Exemplare, Sprache: deutsch – polnisch Text: Prof. Dr. Anne-Marie Bonnet: Le invitation au voyage Anna Tretters Bilderfolge zu Kleine Häuser – Ein visuelles road movie * ist für Windows in limitierter Auflage erhältlich.