Kategorie: Projekte Multimedia

Warhola

Vom Andy Warhol Museum in Medzilaborce nach Mikova 2006-2007, Ostslowakei

Web-Art Projekt: Anna Tretter, spacem.at / Flashanimation: Anna Tretter, Carolyn Krüger

Präsentationswand Warholmuseum in Medzilaborce / Im 12 Sekundentakt aus dem Bus heraus ein Bild, gesamt 159 Stück. In einer entsprechenden Anzahl, die ausreichend ist, im Postkartenformat die vorgegebene Wandbreite seriell zu füllen

Mikova ist der Geburtsort von Andy Warhols Eltern. Der Ort liegt im Osten der Slowakei, ca. 15min von Medzilaborce entfernt, wo sich heute das Andy Warhol Museum befindet. Andy ist bereits in Pittsburgh geboren, hat Mikova nie gesehen, aber darüber viel gehört.
Als sein Bruder John ihm erzählte, er wolle in die Slowakei fahren, sagte er ihm er solle so viele Fotos wie möglich machen.


Gemeinsam mit www.spacem.at wird eine Photoserie geschaffen, eine geplantes Ausstellungskonzept für das Andy Warhol Museum in Medzilaborce, wo seit Juni meine Bushaltestellenanimation durch einen Fernseher läuft.
Vor der Hauptwand soll die Intervention stattfinden: dort hängen zahlreich aufgereiht, auf einer Kunsttapete von Andy Warhol bekannte Siebdrucke von ihm.


Davor sollen zukünftig unsere Fotoaufnahmen von der Strecke zwischen Medzilaborce und Mikova platziert werden. In einer entsprechenden Anzahl, die ausreichend ist, im Postkartenformat die vorgegebene Wandbreite seriell zu füllen, um der schon vorhandenen Verdoppelung zu begegnen und um sie mit einer weiteren Ebene herauszufordern (zu bieten).
Im 12 Sekundentakt aus dem Bus heraus ein Bild, gesamt 159 Stück.

In Bälde sollen diese, nicht wie gemeinsam geplant, davor real installiert werden, sondern als Web-Art Projekt bearbeitet und auf der dortigen Museums Site erscheinen, frei schwebend animiert, nun ohne Halterkonstruktion möglich, im virtuellen Raum.
Der Situation zugeordnet einmal gesehen, haben sich die Bilder dem Betrachter nachhaltig eingeprägt und sind in ihm vor Ort erinnernd abrufbar.

Mehr zu Kleine Häuser
Gemeinsam mit ihr, dem slowakischen Bildhauer Juraj Bartusz und dem amerikanischen Komponisten Phil Niblock sind wir von Košice ins Andy-Warhol-Museum nach Medzilaborce gereist.
weiterlesen in Text von Michal Murin

Googletranslater +

FEEDBACK – 24h de PERFORMANCE NON-STOP.
Plateforme artistique entre Košice et Bordeaux, TNT, Bordeaux, 2010

googlefeedbackTalk 

Installation interactive d’Anna Tretter. Thanks for help: Jakub Pišek

Multimedia Installation / Monitor, Mikrophon, Text auf Papier
Dokumentationsfotos: Boris Vaitovič

FEEDBACK der erfahrungen in traum verwandelt
– 12:40h feedback of experiences into dream 13:20h retour d’expériences dans le rêve – 14h návrat skúsenosti snu – 14:40h zurück traumerfahrung – 15:20h previous wonderful experience – 16h précédente expérience merveilleuse – 16:40h predchádzajúce skúsenosti nádherné – 17:20h bisherigen erfahrungen wunderbar – 18h recent experiences wonderful – 18:40h récentes expériences merveilleuses – 19:20h nedávne skúsenosti nádherné – 20h jüngsten erfahrungen wunderbar – 20:40h recent experience wonderful – 21:20h récente expérience merveilleuse – 22h posledný skvelý zázitok – 22:40h letzte große erfahrung – 23:20h last great experience – 24h dernière grande expérience – 20. 2. , 0:40h posledná velkú skúsenos – 1:20 letzte große erfahrung – 2h last great experience – 2:40h dernière grande expérience – 3:20h minulé skúsenosti – 4h erfahrungen der vergangenheit – 4:40h past experience – 5:20h l’expérience du passé – 6h skúsenosti z minulých rokov – 6:40h die erfahrungen aus den vorjahren – 7:20h the experiences from previous years – 8h les expériences des années précédentes – 8:40h skúsenosti z predchádzajúcich rokov – 9:20h erfahrungen aus den vorjahren – 10h experience from previous years – 10:40h l’expérience des années précédentes – 11:20h skúsenosti z minulých rokov

.. for the TNT exhibition title `feedback´ I created the German sentence:  `Feedback der Erfahrungen in Traum verwandelt´.
I feed the automatic google translater+ with it and out of it run randomly: feedback of experiences into dream, retour d’expériences dans le rêve, návrat skúsenosti snu, etc. German – English – French – Slovak, again and again and then out of this process totally new sentences appear till at the end of 36 lines, always the same sentences answer in translation.
So, this is my individual artistic intervention for situation here.
Also I think about the duration of our 24-hour exhibition as one work, a kind of focus, a choreography for common participation works in the time space between high noon, midnight till again midday, as a phenomena of time.

Une Cooperation TNT et Pointbarre avec le soutien des Ecoles des Beaux-Arts de Bordeaux et Košice, Bona Fide, Vychodoslovenska Galeria, Slovaquitaine et Pola.  Direction artistique : Marta Jonville. Participants slovaques: Viktor Feher, Linda van Dalen, Reus Martin Baran, Jakub Pišek, Bea Kolbašovská, Lenka Magová, Anna Tretter, Boris Vaitovič – participants français: Jean-Paul Labro, Eddie Ladoire, Jean-Philippe Halgand et Coralie Ruiz.
Le projet est subventionné par le Conseil régional d’Aquitaine, le Conseil général de la Gironde, Culture France, la Mairie de Bordeaux, l’Alliance Française à Košice et Košice 2013.
En partenariat avec Radio Nova.

Jean-Philippe Halgand interviews Anna Tretter

Palm

Liftwand in Bürogebäude von Ashurst Morris Crisp, München, 21. Juni 2002

Sichtbare und erwartete Realität sind über die Parallelität von Aufzugbewegung und Filmablauf gekoppelt – der Filminhalt verlässt jedoch den direkten Bezug und transportiert den Betrachter in eine andere Welt.
In Zusammenarbeit mit dem Designer Rui Filipe ist PALM das erste Projekt dieser Art, das sich mit dem Thema Wachstum als stetigem Veränderungsprozess beschäftigt und für Ashurst Morris Crisp, München 2002 entwickelt und via Plasma- Screens in zwei Aufzügen vor Ort realisiert.
Die hermetische Abgeschlossenheit des Lifts wurde aufgebrochen durch ein virtuelles Fenster zur Außenwelt. Erwartete und sichtbare Bewegung stimmten nicht mehr überein.

Textauszug / Produktion: Michael Kugler, artmatters GmbH Frankfurt 2002

Kamera/Animation: Rui Filipe,
Post- und DVD-Produktion: mfab medienproduktion
Produktion: artmatters GmbH, Frankfurt 2002
Installation zur Büroeröffnung von Ashurst Morris Crisp, München, 21. Juni 2002

Ursprung Holz

Museum Obere Saline, Bad Kissingen / Kunst-Stationen 2009

Im Museum Obere Saline in Bad Kissingen wird die vertikale nicht endende Holzstamm-Aufzugsfahrt auf eine Wand projiziert, die direkt hinter einer geöffneten Tür liegt, die Bestandteil eines imposanten hölzernen Tores aus dem 18. Jahrhundert ist.
In ruhender Position und im Bewegen im Raum wird dem Betrachter, in Einbeziehung der vorgeführten Zeitschiene, ein neues Körper-Raum Wahrnehmen in situ eröffnet.

Konjunktiva

Eine Raumarbeit 

The Huberte Goote Gallery, Zug (CH), 1996

Wichtigstes Element der Installation für die Huberte Goote Gallery sind die Zeit und die Veränderung als konstituierende Komponenten. Die Ausstellung wird zum Ereignis, das die Begegnung von Körpern, Bildern und Selbstbildern beschreibt. Das Bild der Seeoberfläche in der Realzeitübertragung, die Bewegungen des Sees und die Bewegungen des Publikums konstituieren die Realität der Ausstellung als Spiegelung, Projektion, Virtualität… Um die Ausstellung zu sehen, muss man am Ort des Schauens verweilen. Aber was ist real?
Denn auch wenn man nicht „sieht“ ist man im Bild, ist ein Bild der Ausstellung.

Auszug Katalogtext: Beatrix Ruf Spieglein, Spieglein … Der Hinterhalt der Objektivit

Raumplan The Huberte Goote Gallery, Zug, CH

Zur Ausstellung erschien eine Edition
Zuger See, Siebdruck auf Glas, in schwenkbarem Stahlrahmen


Dokumentationsfotos: UWe Seyl


1 Projektionsfläche, Papier, ca. 300 x 275 cm
2 Beamer (Kamerainstallation 3.Stock des Hauses)
3 Stellwände schräg in den Raum gedreht
4 Drei Spiegel, je 224 x 160 cm

Pressebericht:
Beatrix Ruf: Anna Tretter. The Hubert Goote Gallery, Zug, in: ARTIS, 48. Jahrgang, April/Mai 1996, S. 59.
Roland Schenkel: Innen nach aussen gekehrt, aussen nach innen, in: Neue Zuger Zeitung v. 16. 4. 1996, Nr. 88, S. 45.


 

verOrten. de-konstruiert

Die kleinen Häuser der Bushaltestellen

5. Landesweite Tagung der Architektinnen in Baden-Württemberg, 22.Juni 2001, Haus der Architektur, Stuttgart

Vortrag: “Reale und virtuelle Räume – Herausforderungen an unsere Wahrnehmungen“

Podiumsdiskussion: verOrten.de-konstruiert – Was kann das für uns Architektinnen bedeuten?

„…laute Straßengeräusche (über Band)
Sie merken – Ich stelle gerade erhöhte Anforderungen an ihr Wahrnehmungsvermögen.Sind sie irritiert?
Passt das zusammen ? Dieser Raum hier mit den phantastischen Ausblick, der Garten.. . die anregenden Gespräche, die sie beim Mittagessen geführt haben…die konzentrierte und interessierte Atmosphäre, die am heutigen Vormittag zu spüren war…und jetzt das!

Was soll das?
Die B 27, von der die Strassengeräusche am Anfang stammen, ist nur eine Parallelstrasse entfernt und obwohl sie und ich wahrscheinlich heute schon mal auf entlanggegangen oder gefahren sind – kommt diese Erfahrung erst durch die Wahrnehmung wieder ins Gedächtnis.

Letztes Jahr ging es mir ähnlich. Ich war auf dem Weg zu einer Ausstellung im Galerieverein Leonberg, ging zur Siestazeit gegen 14.00 Uhr erst über den Marktplatz und anschließend durch einen der Verbindungsgänge, die in der Altstadt von Leonberg die Gassen, die parallel zum Marktplatz verlaufen, für Fußgänger verbinden. Die Ausstellungsräume des Galerievereins waren abgedunkelt und nahezu leer. Es saß nur eine freundliche Dame an einem Tisch bei der Tür.

Alles war absolut ruhig – nur das Surren eines elektrischen Gerätes war zu hören.
Und dann erlebte ich, wie ein Blick in den Gang, durch den ich fünf Minuten vorher gegangen war, in den Ausstellungsräumen wieder auftauchte und an den Wänden entlangwanderte. In einer Wandecke wurde der Blick irritierend verändert, weil durch das Anbringen eines Spiegelfeldes das Bild ins Unendliche wanderte.
Der Blick, ein Film mit Menschen die den Gang durchliefen, wiederholte sich ständig und ich entdeckte ständig neue Wandteile, die sich veränderten, wenn der Film über sie hinwegglitt. Nach und nach nahm ich auch weitere Veränderungen wahr, die im Raum vorgenommen worden waren.

Das war meine erste Begegnung mit einem Werk der Künstlerin Anna Tretter.
Und ich freue mich, dass sie heute an unserer Veranstaltung sowohl mit einer Ausstellung, als auch mit einem Vortrag beteiligt ist.

Anna Tretters Lebenslauf und ihrem Werkverzeichnis kann man die konsequente Auseinandersetzung mit den Dreidimensionalen bis hin zur Raumgestaltung und -verfremdung entnehmen. Geboren im Odenwald, hat sie nach der Holzbildhauerschule in der Rhön an der Kunstakademien in Stuttgart und München studiert. Sie hat zahlreiche Förderstipendien in Bayern und Baden-Württemberg, aber auch in Frankreich erhalten.
Im Vorfeld zu unserer Veranstaltung hatten wir eine Reihe gemeinsame Termine, an denen Anna Tretter viele Ideen zum Umgang mit den Räumen des Hauses der Architektur hatte. Äußere Umstände wie Zeitaufwand (1 Tag! für die Ausstellung mit Auf- uns Abbau) und uns zur Verfügung stehende Mittel führten zur Auswahl der Ausstellung „Die kleinen Häuser der Bushaltestellen – Eine Reise“, die letztes Jahr in der Galeria Awangarda in Breslau zu sehen war.

… Auch wenn die Auswahl der Ausstellung eher den Umständen entsprechend erfolgte, so hat sie doch viel mit unserer Fragestellung des Verortens zu tun. Die Bushaltestellen, Orte des Wartens, aber auch des Schutzes und vielleicht auch Orte der Verlassenheit gehören im Alltag von vielen Frauen zu besonders mit Gefühlen besetzten Räumen. Vielleicht hatten sie heute morgen, als sie durch die Ausstellung diesen Raum betreten haben, schon die eine oder andere besondere Wahrnehmung dabei.

In Ihrer Auseinandersetzung mit dem Raum und der Bewegung im Raum ergeben sich bei Anna Tretter natürlich immer wieder Ansatzpunkte zu unserer Arbeit als Architektinnen.
In ihrem Umgang mit Licht, Schatten, Bewegung und Spiegelung schafft sie mit Reduzierung und Minimalisierung erstaunliche Veränderungen der Wahrnehmung. In ihrem Vortrag ‚reale und virtuelle Räume – Anforderungen an unsere Wahrnehmungen‘ wird sie uns davon jetzt einen Eindruck geben.

Am Ende des Vortrags nach Dank und Aufforderung nochmals die Ausstellung zu durchwandern:
Bevor sie jetzt sich die Ausstellung von Anna Tretter anschauen, möchten wir sie noch zum verOrten ihrer mitgebrachten Orte veranlassen. Die Initiatorinnen dieser Aktion Angelika Asseburg und Vera Baumbusch werden ihnen dazu noch einiges erläutern.“

Odile Laufner

DAB 9/2001 Baden-Württemberg, Hubert Schmittler:

…Der Umgang mit Orten wird von der Künstlerin Anna Tretter ins Bild gesetzt. Transportierte und transportable Orte, im Zusammenhang und losgelöst von Ort und Zeit bilden die Kernsätze ihrer sehr inspieriert vorgestellten Projekte zum Thema. Die Ausstellung vor Ort wurde von den TagungsteilnehmerInnen mit geschärfter Wahrnehmung betrachtet.

VerOrten mitgebrachter Orte vor Ort, zu diesem Thema hatten die TeilnehmerInnen Wunsch-, Lieblings- und Traumorte – real oder virtuell – mitgebracht. Spielerisch wurde hier de-konstruiert, persönliche Wahrnehmung, Sehgewohnheiten und Wertesysteme veranschaulicht.

In einer Podiumsdiskussion wurden die Gedankengänge des Tages zum Thema verOrten.de-konstruiert und die verschiedenen Anregungen zusammengeführt. Zentraler Kern bildete der Gegensatz zwischen der persönlichen Wahrnehmung der eigenen Orte und dem Wiederfinden im gesellschaftlichen Raum.