5. Landesweite Tagung der Architektinnen in Baden-Württemberg, 22.Juni 2001, Haus der Architektur, Stuttgart
Die kleinen Häuser der Bushaltestellen
Vortrag: “Reale und virtuelle Räume – Herausforderungen an unsere Wahrnehmungen“
Ausstellung / Bilderprojektion auf Drehbühne, schwarzweiß Fotos an der Wand
Podiumsdiskussion: verOrten.de-konstruiert – Was kann das für uns Architektinnen bedeuten?
„… Auch wenn die Auswahl der Ausstellung eher den Umständen entsprechend erfolgte, so hat sie doch viel mit unserer Fragestellung des Verortens zu tun. Die Bushaltestellen, Orte des Wartens, aber auch des Schutzes und vielleicht auch Orte der Verlassenheit gehören im Alltag von vielen Frauen zu besonders mit Gefühlen besetzten Räumen. Vielleicht hatten sie heute morgen, als sie durch die Ausstellung diesen Raum betreten haben, schon die eine oder andere besondere Wahrnehmung dabei in Ihrer Auseinandersetzung mit dem Raum und der Bewegung im Raum ergeben sich bei Anna Tretter natürlich immer wieder Ansatzpunkte zu unserer Arbeit als Architektinnen.
In ihrem Umgang mit Licht, Schatten, Bewegung und Spiegelung schafft sie mit Reduzierung und Minimalisierung erstaunliche Veränderungen der Wahrnehmung. In ihrem Vortrag ‚reale und virtuelle Räume – Anforderungen an unsere Wahrnehmungen‘ wird sie uns davon jetzt einen Eindruck geben. …“ (Textauszug)Text Odile Laufner

DAB 9/2001 Baden-Württemberg, Hubert Schmittler:
…Der Umgang mit Orten wird von der Künstlerin Anna Tretter ins Bild gesetzt. Transportierte und transportable Orte, im Zusammenhang und losgelöst von Ort und Zeit bilden die Kernsätze ihrer sehr inspieriert vorgestellten Projekte zum Thema. Die Ausstellung vor Ort wurde von den TagungsteilnehmerInnen mit geschärfter Wahrnehmung betrachtet.
VerOrten mitgebrachter Orte vor Ort, zu diesem Thema hatten die TeilnehmerInnen Wunsch-, Lieblings- und Traumorte – real oder virtuell – mitgebracht. Spielerisch wurde hier de-konstruiert, persönliche Wahrnehmung, Sehgewohnheiten und Wertesysteme veranschaulicht.
In einer Podiumsdiskussion wurden die Gedankengänge des Tages zum Thema verOrten.de-konstruiert und die verschiedenen Anregungen zusammengeführt. Zentraler Kern bildete der Gegensatz zwischen der persönlichen Wahrnehmung der eigenen Orte und dem Wiederfinden im gesellschaftlichen Raum.