Tretter, Anna: SKART.SK

<Die Heilbronx sind angekommen, hat einen frischen Look, vieles ist Musikclip orientiert, lebensweltmäßig mit viel Körper …> (Christoph Metzger, Berlin)

Ausstellungsprojekt mit Studenten aus Košice, Kunstverein Heilbronn, 2005

      
Der Kunstverein Heilbronn beginnt eine kleine Reihe von Ausstellungen, in der Arbeiten von Studierenden vorgestellt werden sollen. Sie beginnt und zeigt – in Kooperation mit Anna Tretter – Arbeiten von Studierenden der TU Košice,
Anna Tretter ist Gastprofessorin an der TU Košice und leitet dort die Abteilung für Neue Medien.

       Košice liegt im östlichsten Zipfel der Slowakei. Obwohl Košice neben Bratislava zu den größten Städten der Slowakei gehört, ist die Stadt im westlichen Bewusstsein nicht verankert. Mit dieser Ausstellung bietet der Kunstverein Heilbronn den Studenten aus Košice die Möglichkeit, erstmals im Westen ihre Arbeiten zu präsentieren. Bereits in den letzten Jahren haben sich verschiedene Institutionen zum Ziel gesetzt, den kulturellen Austausch mit den Ländern des östlichen Europa zu initiieren, zu pflegen und auszubauen. Die Kooperation zwischen dem Kunstverein Heilbronn und der TU Košice soll ein weiterer Beitrag dazu sein.

       Neben der Medienkunst gibt es an der Technischen Universität in der Abteilung Freie Kunst weitere Bereiche wie Malerei: Doc. Adam Sentpetery, Graphik: Prof. Rudolf Sikora, und Bildhauerei: Prof. Juray Bartusz, deren Studenten hier vertreten sind.

       Einen Schwerpunkt der Ausstellung bildet dabei das Medium Video. Die Arbeiten der Studenten kreisen darin weniger um innermediale Probleme, vielmehr gehen sie häufig direkt und erzählerisch zur Sache. Darüber hinaus werden sechs Studenten nach Heilbronn kommen, um vor Ort Installationen aufzubauen, Wandgemälde zu realisieren und eine Performance zu präsentieren. Auch in diesen Arbeiten ist stets ein narratives Moment spürbar.

In ihrer Eröffnungsrede erzählt die Direktorin Matthia Löbke, wie es dazu kam:
<Es ist so, dass ich die Künstlerin und Professorin Anna Tretter seit einigen Jahren kenne und dass ich wusste, dass sie in Košice an der Technischen Universität die Abteilung für Medienkunst leitet. Wir haben uns immer wieder darüber unterhalten, was es bedeutet, in einer solchen Gegend, in einer solchen Umgebung zu arbeiten, die man sozusagen mit unserem westlichen Kunstkontext natürlich erst mal überhaupt nicht in Verbindung bringt.

Langsam entstand dann die Frage, ob man damit etwas machen könnte. Das hat mich erst mal von außen betrachtet aus zwei Gründen interessiert. Das eine ist für mich das Interesse an etwas, das an der äußersten Peripherie liegt, etwas das man überhaupt nicht kennt, für uns ein völlig unbekanntes Gebiet ist. Man kennt hier vielleicht die Hohe Tatra oder weiß, dass unweit von Košice, südlich davon, die ungarische Grenze ist, aber man hat bei uns von der dortigen Kunst eigentlich keine Vorstellung.
Der zweite Grund, sich um diese Gegend zu kümmern war, dass die Slowakei seit kurzer Zeit EU Mitglied geworden ist. Es gibt einige Institutionen, die den Kontakt zu den neuen Mitgliedstaaten gerade im östlichen Bereich pflegen und intensivieren. Ich finde das auch wichtig, und dies hier sollte ein weiterer Beitrag dazu sein.
Ausschlaggebend aber war, dass Frau Tretter mir eine Anzahl von DVDs und Videobändern mitbrachte. Die habe ich mir angeschaut und da war ich restlos begeistert. Die Videos der verschiedenen Studenten hatten etwas was mich faszinierte, eine sehr direkte erzählerische Kraft, etwas sehr Unverstaubtes, etwas sehr wenig Kopflastiges, sehr erzählerisch und sehr direkt. Das war, was ich hier bei uns in den letzten Jahren nicht so habe feststellen können und dieser Charakter gilt auch für die anderen Disziplinen.

Wir haben hier in Westeuropa in der Kunst 40 Jahre Diskursgeschichte hinter uns, wir wissen sozusagen Bescheid über Political Correctness, und haben gelernt, mit der Frage umzugehen:
Brechen wir diese oder nicht?>
       Solche Fragen wurden bei diesen Arbeiten vielleicht vielmehr aus dem Bauch heraus entschieden.
Zuerst haben wir eine Vorauswahl anhand von bereits existierenden Arbeiten von Studenten getroffen, die über die dazu neu initiierte Website www.skart.sk einsehbar waren. Sie sollten Vorschläge für den Raum hier im Heilbronner Kunstverein machen und in der Lage sein sie vor Ort zu realisieren. Dies sollten dann auch diejenigen sein, die mitkommen dürfen; letztlich waren es sechs Künstler, alle so Mitte 20 Jahre alt. Zwei davon im 9., drei im 11. Semester, einer davon, hat in diesem Jahr erfolgreich sein Masterstudium beendet.
Neben diesen Arbeiten der Studenten war es eine zusätzliche verbindende Komponente, dass die Wurzeln von Andy Warhol, der hier wieder viel Interesse findet, in der Slowakei liegen. Pop Art als künstlerischer Überbau, wird vermittelt und inspiriert durch Fullscreen-Präsentationen im Studio für Neue Medien, Košice:
– Andy Warhol: Leben und Werk und Philosophie
– Jonas Mekas: Andy Warhol

Im Ausstellungsraum sind über Fernseher und abends auch als Großprojektion von außen einsehbar die Videobeiträge der folgenden Studenten der TU Košice präsent:

Boris Sirka:   
TRANSFORMERS, Rewind & Forward    
Ein kurzer zeichnerisch graphischer Animationsfilm. Einzelne Figuren entwickelt sich surrend und durch Ansammlungen von schwarzen Partikeln, sie schreiten durch den Bildraum, werden fokussiert und wieder aufgelöst. Ein visueller Comicclip, der nach einer zeitgemäßen auf Silben reduzierte Kommunikation zwischen einem Pärchen klingt.

Michal Zavacký:   
CAS A PRIESTOR, Time & Space    
Hier durchfliegt horizontal eine Figur den Monitor, besteigt ein Pferd, sammelt unterwegs weitere Elemente aus Picassos Bilderwelt auf, eine Frau reist mit ihm, und setzt mit diesen uns bekannten Motiven ein neues Bild zusammen.

Richard Kitta:   
WET DREAM    
Ein junger Mann schläft in einer Badewanne mit Kopfkissen und Leintuch. Das Motiv und nicht in Farbe, sondern in schwarz-weiß aufgenommen, erinnert an die Stummfilmzeit. Langsam füllt sich das Becken mit Wasser, er wird unruhig, dreht sich, taucht unter. Er wirkt nun bewegungslos, still, bis er daraus, wie aus dem Traum, dem Körper, sich selbst entschwebt.
POPE
 „Save us from eternal death and give us the live eternal “, spricht hier Papst Johannes Paul II. (1978-2005) kurz vor seinem Tod fortwährend, während sich das Portrait von ihm langsam, zunächst einer Bildstörung gleich schließlich technisch manipuliert völlig auflöst.

Rado Repicky:   
EXIT   
Auf einem Balkon, vor einem gelben Metallgeländer bewegt sich ein Punkt wie eine Blase, die den Gitterstab optisch verformt, wie in einer transparenten Folie eingedrückt, die sich zwischen Kameraauge und gefilmte Realität geschoben hat. Dann verschwindet dieses unbekannte Objekt, und die Kamera durchsucht nochmals, jedoch vergeblich, nach ihm den Ort.

Boris Vaitovič:
DOBRE SVETLO – Good Light   
Durch das Ölgemälde „Die Allegorie der Malerei“, entstanden um 1665 von Jan Vermeer, beobachten wir, gleichsam durch die Augen des Malers selbst vor der Staffelei die Künstlerin Eva … in ihrem Atelier beim Vespern, im blauen Overall im Profil. Diese bemerkt erst beim Klingeln des Mobiltelefons das voyeuristische Spiel und begegnet dann unserem Blick durch die drei Räume und Zeiten hindurch: Ein Maler schaut jetzt durch die Kamera, durch einen Atelierraum aus dem Barock auf eine Malerin beim Pausieren in ihrem Atelier von 2005.
PARALEL
“This event happened at the same time, 1000km far way!”
Košice – Praha, am 7.2.2003, 9:07:54h – ist ein einminütiger gleichzeitig inszenierter Handlungsablauf an verschiedenen Orten via Handy Dialog mit Dusan Zahoransky, der vor 2004 die Videoarbeiten betreut und als Assistent von Juray Bartusz arbeitete, der auch in Tschechien lebt und der ihm durch seinen virtuellen Raum von dort einen seiner beiden Stühle durchschiebt, quasi länderübergreifend und fürsorglich. Beim nächsten Versuch einen Teller durch den schwarzen sie trennenden Zwischenbalken zu reichen, geht dieser in die Brüche. „Don’t mind it´ll be fine“ und “Let’s take the rubbish away!“ “OK”.
“Next event happened at the same time, 200km far way! And 28month before first one!” Košice – Kremnica, wo jährliche Workshops stattfinden, hier am 27.10.2003, 11:09 bis 11:10h, „Wollen wir etwas trinken?“ „Ups, I’ve spilled out “, „Wonna more? Still thirsty?“ sie trinken aus der Flasche, sitzen auf einem Stuhl laufen auf die Kamera zu bis ihr Körper das Bild einschwärzt, gleicher Abgang wie im ersten Teil.
OWN LIFE
Hauptbahnhof. Eine fixierte Kameraposition zielt von oben auf eine Menschentraube die im Gebäude vor dem Korridor unbeweglich steht. Entgegenkommende Reisegäste durcheilen diese, die schmalen Gassen nutzend durchkreuzen sie diese um ins Freie zu gelangen. Ein bekanntes Bild. Vaitovic nimmt hier die Bewegungen der Einzelnen Personen heraus, beschleunigt diese um ein Vielfaches, was nahezu bis zur Auflösung der Passanten führt und fügt sie anschließend wieder in das Szenario ein. Der Ablauf variiert raumergreifend in alle Richtungen und steigert sich im Tempo was sich in Unschärfeschleifen abzeichnet.  Die Akteure sind Studenten die hier Statisten spielen, wartend, sich entfernend, am Ende stehen noch vier statisch still.

Peter Vrábeľ:       
WIMBLEDON    
Ein heimlicher Blick durch die Videokamera ein Tennisspiel beobachtend aus dem Studentenhaus. Er fokussiert dabei ein hübsches Mädchen in orangenem Shirt und knappem weißen Höschen. Ein erotisches Abtasten der weiblichen Figur in Zeitlupe. Das Annähern an die Unbekannte wird durch ein laszives Hauchen untermalt.
PEACE PIECE       
Ein wahres Tonight Spezial. Vor seinen amerikanischen Abgeordneten postuliert George W. Bush, vom Rednerpult aus, das Wort „Peace“. Er lächelt verschmitzt ins Publikum, die Politiker erheben sich begeistert, klatschen, er wiederholt gerne und aufs Neue, nur dieses eine ihm in den Mund gelegte Wort: „Peace“, „Peace!“   

Mikuláš Podprocký & Lucia Dovičáková:     
O.T.        
Diskolightfever. Ein junges Pärchen träumt zusammengelehnt wie in einer Schneekugel ruhend eine winterliche sternenvolle Nachtlandschaft. Aber nicht sie sind es die sich bewegen, sondern die bewegten Lichtkegel simulieren eine Reise durch einen wundersamen Ort.
BREATHING   
Dreifach gebündelte Lichtstreifen durchrasen fauchend nächtliches Gehölz. Eine junge Frau und ein junger Mann, es sind die Autoren selbst, die sich vielfach gedoubelt haben und so eine Achter Sitzgruppe bilden. Wippende gedehnte Bewegungen und Geräusche, ihre Augen funkeln in die Kamera, sie stoßen Feuerstreifen aus ihren Mündern, atmen laut und nachwirkend wie ein Szenario aus einem Alptraum von Zombies, die uns noch in den Tag hinein folgen.

Róbert Sender:    
MY CHRISTMAS        
Es schneit auf einen in buntem Stanniolpapier verpackten Weihnachtsmann. Es pfeift „Jingle bell“ und es rieselt weiß. Das Objektiv zoomt aus, wir sehen ein Weihnachtsnest und dazugehörende Utensilien, und einen jungen Mann, kopfübergebeugt und mit den Händen heftig durch die Haare wirbelnd, der sich seiner Schuppen befreit.

Róbert Sender und Zana:      GOOD MORNING OR WHAT?   
Barfuss spuckt Sender auf einen schmutzigen Kachelboden und schreibt mit der Flüssigkeit mit seinem großen rechten Fußzeh:  A   R   T    

Jozef Tušan:
UNTITLED    
und das Wort „Family“ schreibt sich in nostalgischer Schrift ein zwischen Hightechspielen und Motiven aus dem Internet. Es vermischt sich kindliches Dasein von Glück, Spiel und Rolle und virtueller Alltag in dem auch Krieg nachwirkt, präsent ist.
TEKK FIGHT   
Josef Tusan holt hier eine Szene aus Apokalypse Now und lässt den mit der Maschinenpistole abfeuernden Mann rauschhaft steigernd weiterballern. Technomusik, ein Tanz mit dem Gewehr, der Hintergrund verfärbt sich und sein Filmausschnitt wird auch mit weiteren Effekten aus der Photoshopkiste untermalt und graphisch gestylt. Am Ende fragt der Akteur nach dem ok und klappt anschließend sein Instrument zu. Cut.

Tomáš Makara:
CLEANING    
“we are here to change the world”, mit Michal Jackson wird hier eine Aussage gesetzt und auch musikalisch schnitthaft zitiert. Er filmt im leeren Hauptbahnhof in Košice. Durchschreitet den polierten Granitboden, dreht eine technischverlängerte Pieronette, Aufsichtaufnahme.
DELETING    
“The Leader”, das ist eine aufgeblasene Gummipuppe, die hoch über dem Gebäude steht. Eine Faust erhebt sich, der Film läuft rückwärts, er kommt durch den Ausgang. Die Tür schließt sich automatisch, alles wird zurückgespult, Obdachlose lungern herum. Das Gesicht des Akteurs wird nie gezeigt, nur sein Restkörper, seine Geste. – Ein rothaariges Mädchen kaut ein Karamellbonbon. Es lächelt, verschiebt genüsslich den Kiefer, es ziehen sich beige feuchte Fäden in ihrem Mund. Dazwischen farbenprächtige kurze Bildstörungen die als graphische Schnitte, als Überleitungen eingesetzt werden. Zwei prächtige Häuser vor einem Getreidefeld, ein amerikanischer Traum? Eine Bombe explodiert ein Stück davon in entfernter Landschaft, am Horizont. Und wieder am Ende das Postulat:  „We are here to change the world “.

Matúš Lanyi:
KILL FOLK   
Beide folkloristisch gekleidet. Eine attraktive Maid arbeitet auf einem Feld. Aus dem Hintergrund stürmt ein Pierrot auf sie zu, erfasst sie, sie wehrt sich, aber ohne Erfolg. Er macht sich über sie her, entzieht ihr den Schlüpfer und macht sich an ihr zu schaffen. Als er sich von ihr erhebt ist ein roter Fleck im Gras zu sehen. … Ihre Augen in Großaufnahme formen sich rachevoll zu Schlitzen, sie erhebt ein Schwert. Neben ihr, ebenso bewaffnet der Übeltäter. Der Kampf beginnt. Eine wunderschöne flache Berglandschaft im Hintergrund, die Hochebene bei Spisska Nova Ves, eine Kapelle. Das Weib attackiert den weiß geschminkten Mann, sie wirft ihn zu Boden. Eine heftige Kampfszene entwickelt sich von neuem. Werwolfartige Sprünge in die Luft, peitschende Musik forciert die Anspannung. Wieder landet er rücklings auf dem Grund, er stürmt auf sie zu, die Waffe wie ein Pfeil vorausgestreckt. Sie wirbelt und schwingt kreisend das Schwert, durchtrennt seinen Hals. Dem kopflosen Körper entströmt das Blut, er sinkt zu Boden, sie thront über ihm, ein Bein angewinkelt lässig auf seinem leblosen Körper gestellt, wie ein Kreuz wirkt die Mordwaffe nun nach unten auf ihn gerichtet.

Matúš Lanyi & Ján Lesnieký:   
TEROR   
Maskierte Männer in Tarnkleidung machen sich mit Maschinengewehren bewaffnet über mitgebrachte Hühner her, wirbeln sie in die Luft, ballern nach ihnen. Aufgescheuchtes Gagern vermischt sich mit rhythmisch schneller Heavy Metall Musik. Ein grausames Macho Mordszenario das auf unschuldiges, einzelnes Gefieder und am Schluss auf ein Ei abzielt.
    
Radovan Čerevka:     
KAUKAZ BIRTHDAY      
„welcome to hell “.  Cerevka führt hier mit einem heiteren russischen Volkslied hinterlegt Geburtstage mit den dazugehörigen Soldaten auf. Für seine ausgestellte Arbeit vor Ort „Pop Shamil“ hat er einen Text vorbereitet: „Mein Porträt von Shamil Basayev ist dem gegenwärtigen Konflikt zwischen Russland und Tschetschenien geschuldet, einem Mythos des kaukasischen Volkes, das sich verteidigt. In seinem Widerstand ist es unter der russischen Herrschaft in viele kleine Fraktionen und Gruppen zerfallen und hat damit dem Einfluss des radikalen Islam, dem sogenannten Wahabitismus, nichts mehr entgegenzusetzen gehabt.
    … Der tschetschenische Nationalheld Shamil Basayev ist hier, ähnlich wie Che Guevara in der Welt der Modeindustrie und des Lifestyles, als neuzeitliche Popikone präsentiert. Die Textzeilen im Bild loben eine Belohnung auf den Kopf des Aufständischen aus.“
    Die Agitation in Krisengebieten bedient sich vor allem der Mittel von Werbeanschlägen, der Reklame, um das Publikum in seinem Verhalten wie die Konsumenten eines Produktes zu beeinflussen und zu fesseln. Cerevkas These dazu ist einerseits, dass diese präsentiert werden wie Popikonen, das kennt man natürlich auch in Bezug auf Che-Guevara, was sozusagen aus unserer Bildwelt nicht mehr wegzudenken ist, aber auch, dass durch die russische Fremdherrschaft, die jedes Rebellentum, jede Unabhängigkeitsbewegung des Kaukasus zerschlagen hat, hat eigentlich diesen Terror- Islam in dieser Gegend erst möglich gemacht.
Sein Postkartenständer <Kaukaz Birthday> beinhaltet gescherzte Glückwunschkarten aus dem Krieg, die so unschuldig ohne den Inhalt zu befragend, dessen Bedeutung leugnend, daherkommen als wäre der Krieg und seine Bilder so bunt und schön wie eine Sommerwiese.
in RADIO WORLD   
nimmt er uns mit auf eine Audio- Weltreise, die er mittels eines Suchers auf einem alten Radiogerät weiterdreht und durchsucht. Zeitepochen, Länder und ihre typischen Erkennungssongs erinnern uns an ferne Orte und wecken ferne Sehnsüchte.

Text: Anna Tretter
Ausstellungsprojekt mit Studenten aus Košice, Kunstverein Heilbronn, 2005ice, Kunstverein Heilbronn, 22. Oktober bis 13. November 2005